Wenn sich die tektonischen Linien der Weltwirtschaft verschieben, wenn alte Gewissheiten ins Wanken geraten und Machtachsen sich neu ordnen, spricht Markus C. Zschaber nicht über Kursschwankungen, sondern über die Kräfte darunter. Er betrachtet Finanzmärkte nicht als Spieltische, sondern als seismische Landschaften, in denen sich politische und ökonomische Verschiebungen früh abzeichnen.

Seit mehr als drei Jahrzehnten steht Zschaber im Zentrum dieser Bewegungen. Als Gründer und Inhaber der „V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft“ in Köln sowie jahrzehntelang der Leiter des „Instituts für Kapitalmarktanalyse“, ist er mit den Wellen der globalen Finanzmärkte ebenso vertraut wie mit den Rissen darunter. Sein Blick richtet sich weit über Europa hinaus: Die wachsende Rolle Chinas und die Dynamik der BRICS-Staaten betrachtet er nicht als Randerscheinung, sondern als entscheidenden Hebel einer neuen, multipolaren Finanzordnung, die den Westen aus seiner Selbstgewissheit herausfordert.

In diesem Umbruch stellt sich für ihn eine zentrale Frage neu: Wie lässt sich Vermögen so strukturieren, dass es nicht nur Rendite erwirtschaftet, sondern Freiheit bewahrt? Welche Werte werden in einer multipolaren Welt zu verlässlichen Sicherheiten, wenn Staaten selbst zur Quelle der Unsicherheit werden?

Zschaber beschreibt, wie die Ära des billigen Vertrauens ihrem Ende entgegengeht. Jahrzehnte künstlicher Geldvermehrung haben ökonomische Moral ersetzt und Wohlstand simuliert. Mit der Rückkehr steigender Zinsen wird Verantwortung zur ökonomischen Kategorie – und Realität zum Korrektiv. Kapitalmärkte sind für ihn keine neutrale Bühne, sondern Spiegel des kulturellen und moralischen Zustands des Westens. In ihnen zeigt sich, wie belastbar Gesellschaften wirklich sind, wenn die Kulissen der Geldpolitik fallen.

Sein Denken kreist nicht um flüchtige Marktbewegungen, sondern um langfristige Strukturen, um die großen Linien wirtschaftlicher Freiheit. In politischen und wirtschaftlichen Gesprächskreisen – in Berlin ebenso wie in Brüssel – ist seine Stimme bekannt: leise, aber präzise. Er ordnet nicht nach Stimmung, sondern nach Substanz.

Markus C. Zschaber steht für einen klaren ökonomischen Realismus in einer Zeit, die sich zu lange Illusionen hingegeben hat. Wer ihm zuhört, hört keine Prognosen, sondern eine Vermessung der Kräfte, die unsere ökonomische Zukunft prägen werden.

Das vielbeachtete Interview von Markus Langemann mit Markus C. Zschaber, geprägt von klaren Worten und unbequemen Fakten, fand breite Anerkennung und ließ Berlin aufhorchen.